Geschichte, Konzepte, Kompetenzen

Das Helm Stierlin Institut (hsi) ist eine renommierte Weiterbildungseinrichtung für Systemische Therapie, Beratung und Supervision sowie Pädagogik und Organisationsentwicklung – mit überregionaler Ausstrahlung und internationaler Anerkennung.

Es steht in der Tradition der Heidelberger Schule, die 1975 von Helm Stierlin gegründet wurde – einem der Wegbereiter der systemischen Denkweise im deutschsprachigen Raum. Seit 2002 führt das hsi diese Arbeit fort und entwickelt sie kontinuierlich weiter.

In der großzügigen Villa Schmeil, idyllisch gelegen in einem Park am Heidelberger Schloss, qualifizieren wir Fachleute aus Psychologie, Medizin, Pädagogik, Sozialarbeit, Seelsorge, Pflege, Coaching, Beratung, Management, Schule, Hochschule, Justiz und Politik sowie anderen Bereichen der Humandienstleistungen – theoretisch fundiert und praxisnah.

Wir fördern eine offene, kreative Lernkultur: Teilnehmende sind eingeladen, ihre Erfahrungen, Ideen und Arbeitsstile aktiv einzubringen. So entsteht ein gemeinsames Lernlabor – geprägt von Austausch, Experimentierfreude und fachlichem Wachstum.

Meilensteine der Entwicklung

Die Wurzeln des Helm Stierlin Instituts (hsi) reichen zurück in die 1970er Jahre – in eine Zeit des Aufbruchs in der systemischen Denk- und Arbeitsweise.
1974

Helm Stierlin, gemeinsam mit seiner Frau Satuila, gründet ein Institut für Familientherapie an der Universität Heidelberg – ein Grundstein für die deutschsprachige systemische Bewegung.

1984

Mitarbeiter:innen und Weggefährten – darunter Inge Rücker-Embden-Jonasch, Fritz B. Simon, Gunther Schmidt, Gunthard Weber – gründen die Internationale Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) als Weiterbildungsinstitut.

2002

Nach der Trennung von der IGST entsteht das Helm Stierlin Institut, gegründet von Andrea Ebbecke-Nohlen und Jochen Schweitzer, gemeinsam mit Carmen Beilfuß, Gunther Schmidt, Fritz B. Simon und Gunthard Weber.

ab 2003

Ab 2003 engagierten sich Mitarbeiter:innen des hsi – gemeinsam mit Prof. Dr. Kirsten von Sydow und Stefan Beher – in der wissenschaftlichen Fundierung des Verfahrens. Die Anerkennung durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) erfolgte schließlich 2008.

In den folgenden Jahren setzten sich Mitglieder unseres Teams mit langem Atem und hoher Fachkompetenz für die sozialrechtliche Anerkennung ein – unter anderem:

  • als Vorsitzende:r oder Mitglied in der DGSF
  • in der Landespsychotherapeutenkammer
  • im Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie
  • als Sachverständige für Systemische Therapie
  • im IQWiG (Institut für Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen)
  • und im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)

Im November 2018 sprach der G-BA schließlich die Anerkennung der Systemischen Therapie als kassenfinanziertes Verfahren aus – ein bedeutender Meilenstein für unser Feld.

Wir sind stolz, dass das hsi einen entscheidenden Beitrag zu diesem Erfolg leisten konnte – als Teil eines größeren kollegialen und fachpolitischen Engagements in der systemischen Fachlandschaft.

2021

Das Institut wächst kontinuierlich – inhaltlich, personell und generationenübergreifend.
Zu den prägenden Kolleg:innen der Folgejahre zählen u. a. Liz Nicolai, Rüdiger Retzlaff, Mechthild Reinhard, Ansgar Röhrbein, Julika Zwack, Mirko Zwack, Rieke Oelkers-Ax und Frauke Ehlers. Seit 2021 erweitern Angelika Eck, Stefan Junker und Markus Haun das Kernteam.

2022

Jochen Schweitzer, gestorben 2022 im Alter von 68 Jahren, war über viele Jahre hinweg eine prägende Persönlichkeit des hsi – als Gründungsmitglied, langjähriges Vorstandsmitglied, inspirierender Lehrtherapeut und kollegialer Mentor. Mit seiner außergewöhnlichen Mischung aus Tatkraft, Zugewandtheit und intellektuellem Witz prägte er das Feld der Systemischen Therapie weit über das Institut hinaus. Er verband menschliche Nähe mit der Fähigkeit, auch unbequeme Fragen respektvoll, aber klar zu stellen – immer im Dienst des Weiterdenkens. Als Vorsitzender der DGSF, als Leiter der medizinischen Organisationspsychologie am Universitätsklinikum Heidelberg und als Autor war er Impulsgeber für viele Entwicklungen, die bis heute nachwirken. Besonders in Erinnerung bleibt uns sein Mut, sich auch in schwierigen Lebensphasen dem Möglichen zuzuwenden und andere daran teilhaben zu lassen. Sein Denken und seine Haltung sind bleibender Teil unseres Fundaments.

Seither

Seit der Neugründung im Jahr 2002 entwickelt sich das Institut kontinuierlich weiter – getragen von einem interdisziplinären, generationenübergreifenden Team. Fachlicher Austausch, lebendige Weiterbildung und die Beteiligung an aktuellen gesellschaftlichen Fragen prägen unsere Arbeit bis heute.

Fachlicher Austausch & Kongresse

Das hsi bringt sich aktiv in den systemischen Diskurs ein – durch Forschung, Veröffentlichungen und große Fachveranstaltungen, darunter:

  • Das Ende der großen Entwürfe (1991)
  • Coaching für Eltern (2005)
  • Vom guten Leben in schwierigen Zeiten (2010)
  • European/International Systemic Research Conferences (2014 & 2017, in Kooperation mit der Universität Heidelberg)
  • Jubiläumstagung „Lebendig - sein. bleiben. werden." 25 Jahre hsi (2023)

Der Mensch wird nicht nur dadurch, dass er sich abgrenzt und unabhängig wird, zu sich selbst, sondern auch dadurch, dass er seine Zugehörigkeiten anerkennt und würdigt. Autonomie und Bindung sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille.