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Systemisch-integrative Sexualtherapie

Sexualität, sexuelle Identität und sexuelle Fragen und Probleme sind für viele Menschen zentrale Themen. In unserem Curriculum systemisch-integrative Sexualtherapie können Sie sich qualifizieren und zertifizieren, um in Psychotherapie, Beziehungstherapie und Beratung kompetent Prozesse zu gestalten.

Termine und Buchung

An wen richtet sich die Weiterbildung?

Psychologische und ärztliche Psychotherapeut:innen sowie Paartherapeut:innen und Sexualberater:innen mit psychologischem bzw. psychotherapeutischem Ausbildungshintergrund sind herzlich willkommen.

Zeitraum: ca. 20 Monate, berufsbegleitend konzipiert; dreitägige Präsenzveranstaltungen in Heidelberg; ergänzende Online-Einheiten; mehr als 160 UE Theorie&Praxis; 30 UE themenbezogene Selbsterfahrung

Wie sieht die Struktur der Weiterbildung aus?

Die Weiterbildung erstreckt sich über ca. 20 Monate und ist berufsbegleitend konzipiert. Sie umfasst dreitägige Präsenzveranstaltungen in Heidelberg sowie ergänzende Online-Einheiten zu ausgewählten Themenschwerpunkten. Insgesamt werden mehr als 160 Unterrichtseinheiten (UE à 45 Minuten) in Theorie und Praxis vermittelt, ergänzt durch ca. 30 UE themenbezogene Selbsterfahrung.

 

Jedes Modul beinhaltet:

  • Elemente der Selbsterfahrung – mit Blick auf persönliche Themen und die therapeutische Rolle
  • Theoretische und ggf. empirische Inputs
  • Praktische Demonstrationen (live oder per Videomaterial)
  • Übungen und Rollenspiele
  • Reflexion und Verknüpfung mit bisherigen Lerninhalten

Zusätzlich sind 60 Stunden themenzentrierte Supervision bei von der DGfS anerkannten Supervisor:innen zu absolvieren. Diese Stunden sind nicht im Teilnahmebeitrag enthalten. Die Supervision kann – je nach Bedarf – im Einzel- oder Gruppensetting, online oder in Präsenz, mit DGfS-anerkannten Supervisor:innen organisiert werden. Ein ergänzendes Literaturstudium in Eigenverantwortung wird vorausgesetzt.

 

Was bietet die Weiterbildung inhaltlich?

Konzeptioneller Rahmen

Die Weiterbildung basiert auf theoretischen Grundlagen der Systemtherapie und insbesondere der systemischen Sexualtherapie. Darauf aufbauend werden aktuelle Erkenntnisse aus der empirischen Forschung sowie bewährte Interventionen aus unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen integriert – darunter Methoden aus der Verhaltenstherapie, Hypnotherapie, Traumatherapie, Embodiment-Arbeit und klassische sexualtherapeutische Verfahren wie Sensate Focus.

Sexualität wird als biopsychosoziales Phänomen verstanden – mit körperlichen, emotional-psychischen und sozialen Dimensionen. Sexualtherapie erfordert daher einen integrativen Blick, der sowohl medizinische als auch psychologische und beziehungsbezogene Aspekte einbezieht.

Ein besonderes Merkmal ist die Verbindung von Einzel- und Paartherapie sowie die Einbettung in gesellschaftliche Kontexte. Die Weiterbildung legt Wert auf queer- und diskriminierungssensible Haltungen.

Im Zentrum stehen praxisnahe therapeutische Kompetenzen, insbesondere die (Selbst-)Reflexion der eigenen therapeutischen Haltung und das Training praktischer Fertigkeiten. Thematisiert wird das gesamte Spektrum klinisch relevanter sexueller Störungen ebenso wie subklinische Herausforderungen aus der sexualtherapeutischen Praxis.

Inhaltliche Schwerpunkte – klinische und andere therapierelevante:
  • LGTBQIA – Sensibilisierung für und Arbeit mit sexueller Vielfalt und Diskriminierung
  • Geschichte der Sexualforschung und Sexualtherapie
  • Sexualmedizinische Wissensbasis: Anatomie, physiologische Grundlagen
  • Psychosexuelle Entwicklung und Sexualität in bestimmten Lebensphasen und -situationen (z.B. Schwangerschaft, Geburt, Meno- und Andropause, Alter)
  • Sexualität bei (chronischen) körperlichen Erkrankungen
  • Sexualität und Trauma
  • Sexuelle Funktionen und ihre Störung / Konflikte inklusive Schmerzstörungen
  • Sexuelle Lust und Lustkonflikte
  • Paraphilie / paraphile Störung
  • Dranghafte Sexualität / sexuelle Sucht
  • Pornografie und digitaler Sex
  • Basiswissen: Sexualstrafrecht und Arbeit mit Sexualstraftätern
  • Affären und konsensuelle Nichtmonogamie
  • Sexuelle Fantasien
  • BDSM

     

Welche Voraussetzungen brauche ich für die Teilnahme?

  • Eine abgeschlossene psychotherapeutische Ausbildung oder eine äquivalente Qualifikation (siehe unten)
  • Die Möglichkeit zur sexualtherapeutischen oder sexualberatenden Tätigkeit während der Weiterbildungsdauer (z. B. im Rahmen von Einzel-, Paar- oder Beratungsgesprächen)

     

Was gilt als äquivalente Qualifikation?

Als gleichwertig anerkannt werden curriculare psychotherapeutische Aus- oder Weiterbildungen mit:

  • einem strukturierten Curriculum
  • praktischer Anwendung
  • Supervision
  • Selbsterfahrung
  • und einer Leistungsüberprüfung am Ende der Weiterbildung.

Beispielhaft anerkannt werden:

  • Die Weiterbildung „Systemische Therapie und Beratung“ (DGSF(SG)
  • Die Aufbauweiterbildung „Systemische Therapie“ (DGSF/SG)

 

Nicht als äquivalent anerkannt wird die bloße Anerkennung als Heilpraktiker:in für Psychotherapie, selbst wenn ergänzend mehrere psychotherapeutische Fortbildungen absolviert wurden.

Wie schließe ich die Weiterbildung ab? (Wie) kann ich mich zertifizieren lassen?

Teilnehmende, die regelmäßig an allen Modulen der Weiterbildung inklusive Selbsterfahrungsanteilen teilnehmen (Fehlzeiten max. 10 %), erhalten eine Teilnahmebescheinigung des Helm Stierlin Instituts Heidelberg.

Ein Zertifikat „Sexualtherapie“ der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) kann zusätzlich erworben werden, wenn a) die folgende Leistungen nachgewiesen werden:

  • 30 UE themenbezogene Selbsterfahrung (im Kurs enthalten)
  • 110 UE Theorie und Praxis (im Kurs enthalten)
  • 60 UE themenzentrierte Gruppensupervision (Einzelsupervision kann anteilig angerechnet werden) bei einer von der DGfS anerkannten Supervisor:in (zusätzlich kursbegleitend/anschließend zu leisten)
  • Sexualtherapeutische Praxistätigkeit unter Supervision durch eine von der DGfS anerkannte Fachperson
  • Schriftliche Dokumentation von:
    • 8 supervidierten und dokumentierten Erstgesprächen
    • 40 dokumentierten sexualtherapeutischen Sitzungen (mindestens zwei Fälle), die im Verhältnis 4:1 supervidiert wurden

 

Hinweis: Für die Zertifizierung fällt eine einmalige Gebühr von 120 € an die DGfS an – diese wird unabhängig vom tatsächlichen Zertifikatseintrag erhoben. 

Wie kann ich mich bewerben?

Für die Bewerbung zur Weiterbildung in Systemisch-Integrativer Sexualtherapie sind folgende Unterlagen erforderlich:

  • tabellarischer Lebenslauf
  • aktuelles Passbild
  • Nachweise über absolvierte systemtherapeutische oder andere psychotherapeutische Weiterbildungen

Über den Bereich Kurstermine können Interessent:innen sich direkt online bewerben. Sie werden durch ein Online-Bewerbungsformular geführt, in dem persönliche Daten eingegeben und Bewerbungsunterlagen hochgeladen werden können. Nach Absenden der Bewerbung wird eine automatische Eingangsbestätigung verschickt. 

 

Wie sind die Anmelde- und Rücktrittsbedingungen?

Mit Absenden der Bewerbung  ist die Anmeldung zur Weiterbildung verbindlich. Es wird eine Organisationsgebühr in Höhe von 80,- Euro fällig, unabhängig davon, ob der durch das hsi zugesagte Platz angenommen wird. Erfolgt keine Zusage durch das hsi, entfällt die Bearbeitungsgebühr.

Ein Rücktritt ist bis spätestens 6 Wochen vor dem ersten Weiterbildungsblock des gebuchten Kurses nur schriftlich und gegen eine Bearbeitungsgebühr möglich. Bei den Weiter- und Fortbildungen entspricht die Bearbeitungsgebühr der Organisationsgebühr. ​Danach ist ein Rücktritt nur möglich, wenn der Platz noch zeitgerecht von einem/r anderen Bewerber:in vor Beginn der Weiterbildung besetzt werden kann. Gelingt dies nicht, wird die Hälfte der Gebühren, die auf die Weiterbildung entfallen, zur Zahlung fällig. Bei späterem Rücktritt (nach Beginn des 1. Kursblocks) wird die gesamte Kursgebühr einbehalten. ​Die Abmeldung ist erst mit einer Rücktrittsbestätigung durch das hsi verbindlich.

 

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Für den Kurs, der im Jahr 2026 starten wird: 5.980, - Euro für 9 Blöcke (655,50 Euro pro Block) + einmalige Organisationsgebühr 80, - Euro. 
Zusätzlich: einmalige Zertifizierungsgebühr an die DGfS 120, - Euro (Der Betrag ist unabhängig von der tatsächlichen Zertifizierung fällig - leider! )

Kurstermine
Systemisch-intergrative Sexualtherapie

Systemisch integrative Sexualtherapie (DGfS)
2026/2027
Nr. 1 29.– 31. Januar 2026 Donnerstag bis Samstag 1. Tag 09:00 Uhr
Nr. 2 19.– 21. März 2026 Donnerstag bis Samstag 1. Tag 09:00 Uhr
Nr. 3 6.– 8. Juli 2026 Montag bis Mittwoch 1. Tag 09:00 Uhr
Nr. 4 8.– 10. Oktober 2026 Donnerstag bis Samstag 1. Tag 09:00 Uhr
Nr. 5 10.– 12. Dezember 2026 Donnerstag bis Samstag 1. Tag 09:00 Uhr
Nr. 6 18.– 20. Februar 2027 Donnerstag bis Samstag 1. Tag 09:00 Uhr
Nr. 7 29.– 1. Mai 2027 Donnerstag bis Samstag 1. Tag 09:00 Uhr
Nr. 8 22.– 24. Juli 2027 Donnerstag bis Samstag 1. Tag 09:00 Uhr
Anmeldung möglich, wenige Plätze frei.
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Kursleitung
Gast
Veranstaltungsort
Helm Stierlin Institut; Block 2 und 5: Bürgerhaus Bahnstadt, Gadarmer-Platz 1, 69115 Heideberg