Seit Beginn der 1990er Jahre gab es im Bereich der Traumatherapie eine rasante Entwicklung, die einerseits beachtliche und hoch effektive Verfahren zu Tage brachte (EMDR, Brainspotting, Ego-State, PITT, IRRT, tfKVT, CIPBS/TRUST, SE, etc.), andererseits fast dem Charakter einer inflationären Flutwelle gleichkam. Umso erstaunlicher ist es, dass erst seit 2005 eine beginnende und intensivere Auseinandersetzung in der systemischen Literatur mit der Psychotraumatologie (traumatherapeutischen Behandlungsverfahren, Traumafolgestörungen sowie neurowissenschaftlichen Erkenntnissen) zu finden ist.
Sexting, Phubbing, KI-Pornografie, Online Dating – die digitale Welt verändert Liebe, Partnerschaft, und Sexualität. Was weiß die Forschung dazu? Was sollten wir in Beratungssituationen explorieren? Der Vortrag verbindet die wissenschaftliche Perspektive mit dem beraterisch-therapeutischen Blick auf Liebe und Lust in digitalen Zeiten.
Schon die Einladung, ein Thema, eine Herausforderung („Problem“), ein Ziel, eine Haltung, eine Lösungsidee mit Legosteinen zu bauen, kann eine wirkungsvolle Intervention sein. Sie irritiert, und verstört die gewohnten Muster des Erzählens und Beschreibens. Themen werden externalisiert, Komplexität spielerisch reduziert und dennoch beibehalten. Wir können Themen so aus allen Perspektiven be-greifen, betrachten, erkunden und Überraschendes entdecken.
Symptombildungen wie Legasthenie, Dyskalkulie, AD(H)S und Schulverweigerung nehmen ständig zu. Anhand lebendiger Eigendiagnosen betroffener Kinder und Jugendlicher werden hypnosystemische Hypothesenbildungen zum Diskurs angeboten. Denn unter einem ressourcenorientierten Blick könnten wir sie auch als kreative „Teilleistungsfähigkeiten“ bzw. provozierende Rätsel im Kontext gesellschaftlichen Wandels sehen. Welche Nutzungsbedingungen unseres eigenen Gehirns bräuchten wir für eine solche Sichtweise mehr, welche weniger? Was wäre für einen gelingenderen „Wechselwirkraum“ mit diesen Kindern und Jugendlichen neu zu lernen und was eher zu „entlernen“? Hoher SE-Anteil!* (16 UE)
Somatic Experiencing (SE) ist ein von P. Levine entwickelter ressourcen- und körperorientierter Ansatz für die Bewältigung von Traumata. Auf der Grundlage eines neurobiologischen Verständnisses von Trauma und Stress wird vermittelt, wie unvollständig gebliebene Verteidigungs- und Überlebensreaktionen in kleinen Schritten neu verhandelt und zum natürlichen Abschluss kommen können. Dadurch wird der Zugang zur inhärenten Selbstregulationsfähigkeit wieder möglich und Symptome können sich auflösen. Über Demonstrationen, Videobeispiele und eigenes Üben werden erste Erfahrungen in der Anwendung der Methode vermittelt. Hoher SE-Anteil!* (25 UE)
In diesem Seminar sind die Teilnehmer:innen eingeladen auf vielfältige Weise in Kleingruppen und der Gesamtgruppe in ihrem Lebensskript zu stöbern. Geleitete Imaginationen, Träume, kreatives Arbeiten mit Bildern und Geschichten ermöglichen einen leichten und doch tiefgründigen Zugang zum inneren Drehbuch, das die Gestaltung unserer Gegenwart – oft unbewusst – prägt. Dabei können in gewohnten Narrativen, persönlichen Lieblingsgeschichten, alte Skriptmuster entdeckt werden und Ideen für neue Erzählweisen entstehen... Hoher SE-Anteil!* (25 UE)
Systemisches Denken birgt einen reichhaltigen Schatz für die gruppenpsychotherapeutische Arbeit, den wir gemeinsam mit den Teilnehmer:innen heben wollen. Im Seminar werden wir bewährte Grundüberlegungen für eine systemische Arbeit mit Gruppen vorstellen sowie konkretes Handwerkszeug für eine wertschätzende, lösungs- und ressourcenorientierte Arbeit in Gruppen anbieten.
Umgang mit unsicheren Bindungsmustern im Beratungskontext und in der Jugendhilfe. Wenn wir mit Menschen in sozialen Kontexten arbeiten, begegnen uns immer wieder Klient:innen, für die Bindung (noch) kein sicherer Hafen ist, die diese nicht mit Sicherheit und Urvertrauen in Verbindung setzen oder sogar in der Vergangenheit (z.B. durch Trauma oder Vernachlässigung) die Erfahrung gemacht haben, dass zwischenmenschliche Beziehungen für sie zur Bedrohung werden können.
Ein Seminar zu systemischer Behandlung und Begleitung von psychosomatischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter in Therapie und Beratung für alle Berufsgruppen.
In diesem Seminar werden Konzepte des Zusammenspiels aus Körper, Psyche und Kommunikation behandelt und mit Selbsterfahrungsübungen erlebbar gemacht. Besonderes Augenmerk gilt anschließend (chronisch) erkrankten Kindern und Jugendlichen sowie deren Familiensystemen.
Seit Beginn der 1990er Jahre gab es im Bereich der Traumatherapie eine rasante Entwicklung, die einerseits beachtliche und hoch effektive Verfahren zu Tage brachte (EMDR, Brainspotting, Ego-State, PITT, IRRT, tfKVT, CIPBS/TRUST, SE, etc.), andererseits fast dem Charakter einer inflationären Flutwelle gleichkam. Umso erstaunlicher ist es, dass erst seit 2005 eine beginnende und intensivere Auseinandersetzung in der systemischen Literatur mit der Psychotraumatologie (traumatherapeutischen Behandlungsverfahren, Traumafolgestörungen sowie neurowissenschaftlichen Erkenntnissen) zu finden ist.
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist ursprünglich eine Methode zur Behandlung von Traumafolgesymptomatiken. Mittlerweile wird sie auch sehr erfolgreich bei Ängsten, Zwängen, Süchten, chronischen Schmerzen und weiteren Symptomen angewandt. Zentrales Element ist die „bilaterale Stimulation“, bei der Patient:innen den horizontalen Fingerbewegungen der/s Therapeut:in folgen, während sie gleichzeitig systematisch an belastende Bewusstseinsinhalte erinnert werden.
Technik ist das Eine, systemische Interaktion das Andere. Beides im Einklang setzt Dynamiken frei, die in Workshops und Besprechungen Energie für beteiligte Systeme freisetzen kann. Dabei bekommt die Rolle der Moderatorin/des Moderators eine zentrale Funktion im Beratungsprozess. Sie moderiert, begleitet und ermöglicht. Moderationstechnik hilft Strukturen zu schaffen, den Roten Faden zu behalten und Verbindlichkeit herzustellen.
Eine praktisch-künstlerische Auseinandersetzung fördert die Kreativität im Denken und Handeln und bringt eingefahrene Prozesse in Bewegung. Sie regt dazu an, neue Sichtweisen einzunehmen und neues Handeln zu erleben. In dem Online-Seminar werden verschiedene künstlerische Techniken erlernt, um der Kreativität Raum zu geben und sie für sich im Sinne einer Selbstfürsorge sowie im jeweiligen Arbeitskontext nutzbar zu machen.
Ein Einführungskurs in die Hypnotherapie, extra für systemisch vorgebildete Kolleg:innen! Spätestens seit Gunther Schmidt ist klar: Kaum etwas geht so wunderbar gut zusammen wie die systemischen Denk- und Handlungsansätze und die Ericksonschen hypnotherapeutischen Ansätze. Stefan Junker ist ein erfahrener und innovativer Hypnotherapie-Lehrtrainer der Milton-Erickson-Gesellschaft.
Sowohl in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen als auch in der therapeutischen Arbeit mit anderen Klient:innengruppen ist es häufig eine Herausforderung, eine gemeinsame Sprache zu finden. Gespräche verlaufen länger als notwendig oberflächlich, Ideen bleiben theoretisch und nicht greifbar, hilfreiche Konzepte erscheinen zu abstrakt und kompliziert. Die kreativen Techniken der Impact Therapie nach Dr. Ed Jacobs konkretisieren in kurzer Zeit Konzepte, schaffen so eine rasche Möglichkeit zur Gesprächstiefe, sprechen alle Sinne der Klient:innen an, aktivieren sowohl Berater:in als auch Klient:in und unterstützen sie in ihrer Lösungsfindung.
Egal ob in Coaching oder Therapie: „mehr Selbstwert“ ist in den meisten Beratungen ein gewünschtes Ziel. Selbstwert scheint eine nahezu universelle Voraussetzung zu sein, damit das, was wir uns wünschen, endlich oder leichter in Erfüllung gehen kann. Damit wird das Konstrukt zum Schweizer Taschenmesser mit dem – je nach Ausbaustufe - nahezu alles möglich wird. Dies ist für uns Anlass, uns mit kurzweiligen Inputs und vielen Übungen dem Phänomen zu nähern. Wir wollen dem eigenen Selbstwert auf die Schliche kommen und daraus stärkende Erfahrungen für uns wie die Arbeit mit unseren KlientInnen gewinnen. Hoher SE-Anteil* (16 UE)
Rahmen definieren die Grenze zwischen dem Innen und dem Außen. Sie können einengen, Halt geben, prägnant oder unscheinbar sein, den Inhalt zur Geltung bringen oder von ihm ablenken. Manchmal fällt sogar jemand aus dem Rahmen oder sprengt diesen gar. Grenzerfahrungen und der Wunsch nach freier Entfaltung sind wesentlicher Inhalt der therapeutischen Arbeit. Weil auch Sprache an Grenzen stoßen kann, ist es hilfreich, wenn Therapeut:innen zusätzlich erlebensorientierte Methodiken zur Verfügung stehen.
Konflikte begleiten uns täglich, privat und beruflich. Im Normalfall können diese auch selbst gelöst werden. Als Berater:innen werden wir zur Konfliktmoderation meist erst hinzugezogen, wenn die eigenen Methoden der Klient:innen nicht mehr ausreichen und der Konflikt schon weiter eskaliert ist oder sich chronifiziert hat. Wie können wir mit unserem systemischen Handwerkszeug den Beteiligten andere Wege zur Lösung eröffnen?
Dies gilt gleichermaßen für Erziehungs- und Beratungs-Prozesse.
Marte Meo (sinngemäß übersetzt: „aus eigener Kraft“) ist eine von Maria Aarts entwickelte, videogestützte Methode, welche die Ressourcen der Beteiligten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt.
Sterben, Tod und Trauer begegnen uns im privaten wie auch im Beratungs- und Therapiekontext.
Trauern ist ein komplexes Geschehen. Etwas Wesentliches, mit dem sich ein Mensch verbunden hat, ist nicht mehr da, kommt nicht mehr zurück. Ein innerer und äußerer Realisierungsprozess läuft ab, der als sehr schmerzhaft empfunden werden kann, der mit körperlichen Symptomen, emotionalen Krisen, sozialer Neuordnung und spirituellen Fragen einher gehen kann. Trauerprozesse ermöglichen einerseits, dem Verlust einen Platz im Leben zu geben, andererseits stellen Verluste Rollen und Funktionen der Betroffenen in Frage. Sie fordern Einzelne und ihr gesamtes System heraus, ihre Rollen neu zu klären.
Wer bin ich ohne die Person die ich verloren habe, welchen Sinn hat mein Leben (noch), bin ich dem gewachsen, was da auf mich zukommt, wer werde ich mit diesem Verlust in meinem künftigen Leben sein ... mit diesen Fragen und Gefühlslagen kommen Trauerende in Beratung und Therapie.
In diesem zweitägigem Seminar lernen Sie Grundlagenwissen der aktuellen Trauerforschung kennen. Praxiserprobte Methoden aus der systemischen Trauerbegleitung bieten Ihnen eine solide Basis gelingende Begleitung von Trauernden im Beratungs- und Therapiekontext zu entwickeln. (16 UE)
Die Narrative Expositionstherapie (NET) ist ein evidenzbasiertes Kurzzeitverfahren zur Behandlung traumatisierter Menschen. Entwickelt vor dem Hintergrund neurobiologischer Erkenntnisse über Trauma und Gedächtnis bietet sie ein klar strukturiertes Vorgehen, um traumatisierten Menschen den Zugang zu ihren Ressourcen wieder zu ermöglichen und den sprachlosen Schrecken der Vergangenheit zu überwinden.
Lebensübergänge stellen große Zäsuren mit hohen Ansprüchen an die emotionalen Ressourcen einer Person dar. Im Bereich zwischen Jugend- und Erwachsenenalter stehen relativ zeitgleich viele Übergangsthemen an: Ablösung vom Elternhaus, zunehmende Selbständigkeit, Berufsfindung, Identitätsentwicklung als Erwachsene:r. In dieser Zeit steigt die Vulnerabilität für psychische Belastungen (Störungen) deutlich an.
Glück ist ein bunter Blumenstrauß, da ist für jeden etwas dabei – zum Glück! Herausforderung und Belastungen gehören zum Leben, sie sind Geschwister von Glück und Zufriedenheit. In diesem Seminar werden Sie in Kontakt kommen mit Ihren Fähigkeiten und Stärken. Sie werden lernen, dass Zufriedenheit und Glück von Ihnen und Ihrer Sicht auf Ihr Leben abhängen und Sie werden praktisch erleben, wie Sie dazu beitragen können. Wir werden im Plenum, in Kleingruppen und auch jede:r für sich arbeiten. Hoher SE-Anteil!* ( 16 UE)
Sexualität beschäftigt viele Menschen. Über eigene sexuelle Themen in Psychotherapie, Paartherapie und Beratung zu sprechen, fällt ihnen aber nicht leicht. Dies gilt für Alle und insbesondere für Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Identität oder Orientierung oder aus anderen Gründen Diskriminierung fürchten. Ist der/die Berater:in kompetent? Wird sie mich verurteilen? Darf das hier Thema sein?
In diesem Workshop werden die Grundlagen der ABFT (Bindungsorientierte Familientherapie) vermittelt. Bei diesem evidenzbasierten systemischen Therapieansatz für depressive und suizidale Jugendliche und deren Familien ist der zentrale Wirkmechanismus der universelle Wunsch aller Menschen nach Bindung. Die ABFT basiert auf der emotionsbasierten Psychotherapie und bietet einen interpersonellen, prozessorientierten, sowie traumafokussierten Weg zur Wiederherstellung der elterlichen emotionalen Verfügbarkeit und damit einer sicheren familiären Bindungsbasis.
Seit Beginn der 1990er Jahre gab es im Bereich der Traumatherapie eine rasante Entwicklung, die eine Fülle an Ideen und Techniken zur Ressourcen- und Stabilisierungsarbeit mit traumatisierten Klient:innen zu Tage gebracht hat. Auch die systemische Therapie hat sich seit 2005 mit ihren eigenen Ideen daran beteiligt.
Die Narrative Expositionstherapie (NET) ist ein evidenzbasiertes Kurzzeitverfahren zur Behandlung traumatisierter Menschen. Entwickelt vor dem Hintergrund neurobiologischer Erkenntnisse über Trauma und Gedächtnis bietet sie ein klar strukturiertes Vorgehen, um traumatisierten Menschen den Zugang zu ihren Ressourcen wieder zu ermöglichen und den sprachlosen Schrecken der Vergangenheit zu überwinden.
Du als multidimensionales Wesen Mensch hast alles– sowohl in dir selbst als auch in deiner Umgebung- was du brauchst, um auch in komplexen Situationen sicher zu handeln. Trotzdem kann der Alltag, sei es als Therapeut:in, Klient:in, Kind oder Elternteil, dir scheinbar manchmal den Wind aus den Segeln nehmen. Die Komplexitätstheorie bietet Prinzipien, die uns helfen, mit Unsicherheiten umzugehen, wie nicht-Linearität, Chaos, Emergenz.
Narzisstische und Borderline-akzentuierte Persönlichkeiten sind in der Paartherapie besonders herausfordernd. Sie erzeugen eine spezielle interpersonelle Dynamik, die nicht leicht zu regulieren ist. Oftmals sind diese Beratungsprozesse anstrengend und verlaufen langwierig. Beiden Persönlichkeitsmustern liegen zumeist schwerwiegende strukturelle Defizite zugrunde, die es für die Betroffenen erschweren, emotional nahe Beziehungen langfristig führen und halten zu können.